Treffen der Motorradfreunde Erzgirge 2011

Letztes Jahr hatte ich mir böse das Kreuz verhoben, als ich am schon fertig gepackten Beiwagen den Kofferraumdeckel öffnen wollte - natürlich war die Gepäckwolke schon über dem Ersatzrad verrödelt. Dieses Jahr passte ich besser auf,  auch Frau und Stiefsohn waren fit, und auch die 125ccm Daelim VC 125 war fahrbereit - das URAL - Gespann sowieso.
Es ist schon anstrengend mit einer 125cm³ Maschine von Oberbayern bis ins Erzgebirge zu fahren. Da kommt schon einmal Ungeduld auf ....-

Die Leistung wurde dann auf dem Treffen honoriert:  der Preis für die härteste Anfahrt ging an Dominic!
Pretice in Tschechien ist eine wunderschöne alte Stadt (deutsch Pschestitz). Im Hintergrund der barocke Dom Maria Himmelfahrt , entworfen von Dienzenhofer und fertiggestellt 1775.
Auf dem Treffenplatz ist der Brotzeitholer stets willkommen.
In der Morgensonne und im Erzgebirge ist die Brotzeitholefahrt ein echter Genuss.
Verschwiegene einsame Sträßchen in Böhmen.An solchen Sträßchen findet sich dann auch sicher ein Gasthaus in dem man die gute böhmische Küche zu erschwinglichen Preisen genießen kann.
Ein vollbeladenes Familiengespann in der Rechtskurve. Die Lastverteilung ist eigenwillig, das Fahrverhalten sicher auch.

Sowas hatte ich zu MZ - und Dnepr - Zeiten auch jahrelang ...
Dominic will dereinst Mechatroniker werden. ... Die organisierte Ausfahrt führte zum  Kupferhammer und zur Saigerhütte Grünthal - hier sind solche feinmotorischen Werkzeuge verwendet worden.

Russisches Motorrad vor sowjetischem Ehrenmal nahe Nenningmühle. Ich sah den roten Stern und wollte unbedingt sehen was das war.

In diversen Quellen wird das als Soldatenfriedhof bezeichnet, oder aber als ein Gedenkort für sowjetische Kriegsgefangene, die zwischen 1943 und 1945 als nicht mehr arbeitsfähige Zwangsarbeiter aus den Zwickauer  Steinkohleschächten in einem "Lazarett"  ihrem Sterben überlassen wurden. Die Namenstafeln der Opfer sind großenteils nicht mehr leserlich, teilweise fällt die Verschalung ab. Der Pflegezustand ist eine eine Schande für unser Land. Wenn ich unsere bayerischen Soldatenfriedhöfe
anschaue ...

Wenn ich so etwas sehe, tun mir alle Opfer dieses sinnlosen Gemetzels leid, ob es nun der Großvater meiner Frau ist der am Monte Baldo liegt, ob es die armen Kerle sind die nahe Miesbach begraben liegen oder diese hier oder die, die in Blechkisten aus Afghanistan oder sonstwo herkommen.

Die Blechkisten und die Munition zahle ich  mit meinen Steuergeldern ... wie unsere Väter ... wie unsere Großväter ...
Am Tag der Abreise weinte das Erzgebirge heftige Tränen, erst auf der tschechischen Seite wurde das Wetter dann besser.